Standard (EADGBE)

Schon wenn der erste Ton erklingt,

Beginnt der Raum zu atmen und zu leben,

Ist es wie ein Erschauern, wie ein Schweben,

Als ob ein Zauber uns bezwingt.

Und eine Melodie befreit

Uns aus dem Irrgarten unsrer Gedanken

Und öffnet alle Schleusen, alle Schranken

Unserer Seele weit.

Und löst uns los von Raum und Zeit,

Und aus der engen Dunkelheit,

Tragen die Töne ein Gedicht

 Auf bunten Flügeln in das Licht,

 Ein Schwarm von Schmetterlingen, der zur Sonne flieht!

Welch ein Geschenk ist ein Lied!

Betrübt, läßt es uns glücklich sein,

Doch glücklich, kann es uns zu Tränen rühren,

Und es läßt uns in unsrem Hochmut spüren,

Wie ohnmächtig wir sind und klein!

Wo Worte hilflos untergeh‘n,

Vermag ein Lied allein ein Kind zu trösten

All seine dunk‘len Ängste und den größten

Kummer gleich fortzuweh‘n.

 Denn alles, was sich in uns regt,

Jedes Gefühl, das uns bewegt,

Jede Hoffnung, die uns erfüllt,

 Hat ein getreues Spiegelbild

 Im Fluß der Töne, der stets wechselnd weiterzieht.

Welch ein Geschenk ist ein Lied!