Standard (EADGBE)
Komm, wir machen Urlaub im Containerhafen von Venedig!
Komm, wir machen Urlaub!
Ladekräne pfeifen wenn sie rückwärts fahren,
am Schwimmdock legt ein Massengutfrachter aus Singapur an.
Hier gibt's Container gestapelt, Container auf LKWs und Bahnen,
Container mit Roherz und europäisch genormten Bananen,
Möbel, Bücher, Rinderhälften, Altmetall, Personenwagen,
werden hier in großem Umfang umgeschlagen.
Der Frachter löscht die Ladung und nimmt neue,
morgen geht's weiter nach Rio.
Hör, der Kranführer summt leise »Sole mio«!
Komm, wir machen Urlaub im Containerhafen von Venedig!
Komm, wir machen Urlaub im Containerhafen von Venedig!
Mittags gibt es Picknick, hinten auf den Abstellgleisen,
wir liegen später im Bikini auf dem Kai und sehen die Möwen kreisen.
Ich schreibe ein paar Ansichtskarten (Ansichtsk...) mit Gondeln und Grachten,
während wir die Löschung der Ladung betrachten.
Ich glaub du willst was sagen, der Motor läuft, ich hör kein Wort.
Sieh, da drüben geht der Lotse grad an Bord!
Und wenn man so will, dann riecht's nach großer, weiter Welt,
wenn man auf Romantik steht: Nach Maschinenöl und Realität
Komm, wir machen Urlaub im Containerhafen von Venedig!
Komm, wir machen Urlaub im Containerhafen von Venedig!
Immer auf der Hut vor der Hafenaufsicht,
spielen wir nachts im Flutlicht Verstecken. Und ich verlauf mich
zwischen meterhohen Wänden aus Stahl
im Abschnitt C vom Containerterminal.
Ersticke ein kleines Bisschen Wehmut im Keim
und träume vom Rückschritt, aber nur ganz insgeheim.
Komm, wir machen Urlaub im Containerhafen von Venedig!
Komm, wir machen Urlaub im Containerhafen von Venedig!
Komm, wir machen Urlaub im Containerhafen von Venedig
oder von Rotterdam oder Amsterdam oder Hamburg oder Hildesheim -
und schwelgen eine Wochelang in Sehnsucht beim Gedanken daran,
was das Schifffahrtswesen mal war.